Vita - Elisabeth Andrae

Lebensdaten:

Louise Elisabeth Andrae wurde am 03.08.1876 in Anger bei Leipzig geboren.

Ihr Vater war Karl Hermann Andrae (1847 Bischofswerda-1913 Klotzsche – Königswald bei Dresden),  Geheimer Oberbaurat,
Ihre Mutter war Auguste Sidonia Andrae, geborene Schmidt (1853 – 1921 Buchholz), zuletzt wohnhaft in Annaberg

Ihre Geschwister waren:

  • Walter Andrae (1875 Anger – 1956 Berlin). Er studierte an der TU Dresden Architektur und war als Archäologe in Vorderasien tätig. 1928 wurde er Direktor des Vorderasiatischen Museums Berlin bis 1952 . Er war verheiratet mit Emma  Andrae (1892 – 1974 Berlin?)
  • Gertrud Andrae (1877 – 1949 Wittstock) verheiratet mit Walter  Epping (1865 – 1945 Wittstock). Er war Kapitän und bis 1944 in Rostock ansässig.
  • Kurt Andrae (1879 – 1962 Köln)
  • Margarethe Andrae (1881 Annaberg – ?) verheiratet mit Paul Ehmig (1874 – 1938 Schwerin). Er war Architekt und Baubeamter.

Fotos aus dem Familienbesitz:

Familienfoto 1892/93
Von links : Elisabeth, Kurt, Walter, Margarethe, Vater Karl Hermann, Mutter Sidonia, Gertrude

Seit 1899 nahm Elisabeth Andrae  Unterricht bei dem Landschaftsmaler Gustav Adolf Thamm (1859 – 1925), der seit 1895 an der Dresdner Kunstakademie lehrte. (siehe auch: Beiträge – Korrespondenz mit A.Thamm)

1905 wechselte sie zu Hans Richard von Volkmann (1860 – 1927) nach Karlsruhe. Er war einer der bekanntesten Vertreter der von Gustav Schönleber (1851 – 1917) gegründeten Landschaftsschule.

Bereits 1904 beteiligte sich  Elisabeth Andrae an der Großen Kunstausstellung in Dresden sowie 1906 und 1907 an der Großen Berliner Kunstausstellung
(siehe auch: Beiträge – Ausstellungsbeteiligungen)

Seit 1900 hatte Elisabeth Andrae Kontakte zur Ahrenshooper Künstlerkolonie. Gemeinsam mit dem dort ansässigen Althagener Büdner, Photochemiker Adolf Miethe und seiner Frau sowie dem Landschafts- und Glasmaler Hugo Jäckel unternahm sie nachweislich Segelbootausflüge zur Insel Hiddensee.
Zur Eröffnung des Kunstkaten in Ahrenshoop 1909 stellte  sie neben Else Müller Kaempff, Anna Gerresheim und weiteren Künstlern ihr Gemälde  „Der schlafende Garten“aus.

seit 1909 – Aufenthalte auf der Insel Hiddensee,
nachweislich 09.1911 und 07.1912 bei Herrn Schliecker  in der Villa Elise in Kloster

Sie wird Mitglied im 1919 gegründeten Hiddensoer Künstlerinnenbund und beteiligt sich an den  Ausstellungen in der Blauen Scheune in Vitte,
(siehe auch: Beiträge – Blaue Scheune )

1912 Ausstellung Frauenkunst Dresden, Brühlsche Terrasse mit den Ölgemälden „Am hohen Ufer von Hiddensee“, „Sonnenflecken“,  „Im Großen Garten“

Foto um 1914 , links Elisabeth, rechts Emma – Ehefrau von Bruder Walter

1910 – 1945   Elisabeth Andrae hatte ihr Atelier in Dresden, Ostbahnstraße 2  (Montmartre von Dresden)- parallel zur Strehlener Straße, Nähe Hauptbahnhof-  1945  zerstört    lt. stadtwiki dresden

1910 – 1921    Ihre Wohnsitze waren anfangs bei ihren Eltern in Dresden: u.a. Bernhardstraße, Chemnitzer Straße und Klotzsche

1922 -1930   wohnte sie  in der Fürstenstraße 15 (heutige Fetscherstraße in Striesen) lt. Adressbuch

1931 -1945   in der Ermelstraße 21 in Striesen lt. Adressbuch

Blick aus dem Atelier Ostbahnstr. 2
im Hintergrund: Englische Kirche auf der Wiener Str. (1945 zerstört)


Im Atelier

1921 -23 wurde sie für die  Kunstausstellungen in Dresden als eine der wenigen Künstlerinnen in den Ausschuss für die Aufnahme der Kunstwerke
berufen.

bis 1942 nahm sie an zahlreichen Kunstausstellungen in Dresden, Berlin, Leipzig u.a. teil (siehe Beiträge: – Ausstellungsbeteiligungen)

1933 -1935   malte sie  im Auftrag ihres Bruders, Walter Andrae, Archäologe und Direktor des Pergamonmuseums, sieben Wandbilder von Ausgrabungsorten in Babylon, Assur, Uruk u.a. ( siehe  Beiträge: – Vorderasiatisches Museum).  Die Wandbilder sind noch erhalten und einige davon in den Ausstellungsräumen 2, 6 und 10 zu sehen ( auch: Werke mit Bild: -Berlin und Pergamonmuseum)

Im Mitgliederverzeichnis der Dresdner Kunstgenossenschaft um 1930 (Quelle: SLUB Dresden) ist Elisabeth Andrae als ordentliches Mitglied aufgeführt. Außerdem war sie Mitglied im:
Künstlerrat
Sächsischen Kunstverein
Ausstellungsbund
Sächsischen Künstlerunterstützungsverein
wirtschaftlichen Verband

Familienfotos um 1940
oben von links:  Emma-Frau von Walter Andrae; Walter Andrae; Walter Epping ? ; ?,
unten von links: Margarete Ehmig, geb. Andrae; Elisabeth Andrae; Gertrud Epping, geb. Andrae; Kurt Andrae; Hanna-Frau von Kurt Epping; ?

von links: Elisabeth, Kurt, Margarete, Walter, Gertrud

Elisabeth Andrae starb am 14.12.1945 in Dresden- Striesen, Ermelstraße 21.

Ein Teil des Nachlasses wurde von ihrer Schwester Gertrud nach Wittstock gebracht. Sicher gingen auch ein Teil der Werke von der Künstlerin in den Besitz ihrer anderen Geschwister über. 1978 erwarb der Kunstsammler Hans van der Grinten vom Sohn ihres Bruders Walter ca. 50 Gemälde und Zeichnungen. Sie befinden sich noch heute im Bestand des Museums im Schloss Moyland (NRW).

Quelle: Exlibris von Elisabeth Andrae, SLUB Dresden, Deutsche Fotothek